Der Schriftsteller


Christian Alexander Bahr



Ich – Christian Alexander Bahr
wurde in einer stürmischen Dezembernacht in Buxtehude geboren.
Ein passender Auftakt für mein Leben voller Kontraste.
Ich arbeitete als Zollkommissar im Hamburger Hafen, lehrte über Rauschgiftkriminalität, analysierte Risiken im internationalen Handel und beriet weltweit Behörden im Auftrag der Europäischen Union. Ich erlebte das zerfallende Russland der 90er-Jahre als Experte vor Ort, patrouillierte mit der United States Border Patrol an der Grenze zwischen San Diego und Tijuana – und musste erkennen: Die Realität ist oft dystopischer als jede Fiktion.
Doch so sehr mich diese Erfahrungen geprägt haben, war Kreativität schon immer ein fester Bestandteil meines Lebens. Vor allem Sprache faszinierte mich von klein auf – sie begleitete mich, formte meine Gedanken, und ich schrieb, so lange ich denken kann.
Nach über 20 Jahren in Hamburg zog es mich aufs Land. Heute lebe und arbeite ich vor den Toren der Hansestadt und pendele regelmäßig zwischen Hamburg und Berlin. Ich bin Träger der Ehrenmedaille der Bundeswehr, Rettungsschwimmer, Judoka mit braunem Gürtel und Autor zahlreicher Fachartikel.
Meine Erlebnisse verarbeite ich auf zwei Wegen: als international erfolgreicher expressionistischer Maler und als Schriftsteller dunkler, fesselnder Geschichten. Geprägt von meiner Faszination für Geschichte, Politik und Psychologie, erforschen meine Werke die Abgründe von Macht, Moral und Menschlichkeit. DER LETZTE GOTT ist meine erste große Thrillerserie – eine dystopische Hamburg-Saga, die mit zwei Teilen startet: ÜBER DAS MEER und UNTER SCHWARZEM EIS.
Soviel zum offiziellen Teil. Lassen Sie mich – bezogen auf das Schreiben – noch persönlicher werden…
Was für einen Schreibstil ich bevorzuge…
Mein Stil ist reduziert, minimalistisch. Worte auf das Wesentliche konzentriert. Keine Schnörkel, keine überflüssigen Erklärungen. Manchmal keine vollständigen Sätze – weil Spannung keine (bzw. nicht immer) Zeit für Grammatik hat. Doch Reduktion bedeutet nicht Kälte. Beschreibungen haben ihren Platz. Adjektive sind keine Dekoration, sondern Werkzeuge. Atmosphäre entsteht nicht durch Fülle, sondern durch Präzision.
Ein einziges Wort kann reichen, eine Aneinanderreihung von dreien kann eine ganze Welt öffnen.
Im Mittelpunkt steht die Handlung. Und in dieser immer der Mensch. Sein Konflikt, sein Abgrund, sein Atemzug in der Dunkelheit. Dialoge sind das Fundament. Ohne authentische Dialoge kein Leben in der Story. Doch nicht alles muss ausdiskutiert werden – das Ungesagte wiegt oft mehr als das Gesagte. Ich liebe die shakespeareske Konfrontation im Dialog. Direkt, fast bühnenhaft, exponiert wie im Theater, in der ersten Reihe. Sätze müssen nicht nur schmeicheln. Manchmal dürfen sie ins Gesicht schlagen. Manchmal müssen sie es sogar. Denn das Leben ist nicht weich, also dürfen Worte es auch nicht immer sein.
Natürlich gäbe es noch viel zu erzählen – über die tiefere Motivation, die mich antreibt, über die Botschaften, die in meinen Geschichten mitschwingen. Doch nicht jede Frage muss an dieser Stelle beantwortet werden. Deshalb lasse ich es für den Moment dabei und übergebe das Wort meinen Anmerkungen (Nachwort) zu DER LETZTE GOTT – einem Text, der zwischen den Zeilen bereits tiefe Einblicke in meine Autorenwelt gewährt…
NACHWORTE
Ich danke Ihnen, dass Sie sich die Zeit genommen haben, Der letzte Gott in seinen beiden Teilen zu lesen. Ich weiß, es ist keine leichte Geschichte, kein immer angenehmer Stoff, kein Buch für den bloßen Zeitvertreib. Wenn Sie es bis hierher geschafft haben, haben Sie sich mit einer Welt auseinandergesetzt, die in ihrer Härte vielleicht überzeichnet erscheinen mag – und doch näher an unserer Realität liegt, als uns lieb ist.
Die Sprache dieses Romans ist bewusst hart, direkt, manchmal brutal. Sie verschont nicht, beschönigt nicht. Eine Geschichte wie diese erfordert genau diese Sprache, wie ich finde. Jede weichgespülte Wendung wäre eine Lüge, und auch ein Verrat an dem, was unsere Protagonisten im Laufe der Handlung durchleiden müssen. Es geht um Macht, Moral, Gewalt und Überleben. Menschen verlieren sich in Extremen oder müssen sich behaupten.
Das Setting habe ich bewusst in Hamburg angesiedelt, einer der schönsten Städte Europas. Ihre lange Historie, der Kampf um Unabhängigkeit als Freie und Hansestadt, ihre Architektur, die maritime Lage, das macht sie zu einem idealen Schauplatz, wo Schönheit und Verfall, Ordnung und Chaos, Tradition und Revolution aufeinandertreffen. Hamburg ist nicht nur Kulisse, sondern Teil der Erzählung selbst.
Doch über allem schwebt eine Frage: Wie stabil ist die Welt, die wir für selbstverständlich halten? Die Geschichte zeigt uns, dass Zivilisation nur eine dünne Schicht ist, ein Konstrukt aus fragilen Regeln. Und darunter? Brodelt es. Systeme wanken, Menschen handeln gegen das, was sie für möglich gehalten hätten. Der Sieger schreibt die Geschichte, setzt sich über Moral hinweg. Was bleibt, wenn der Boden bricht? Wer bleibt?Die Arroganz des 21. Jahrhunderts sollte uns zu denken geben. Sind wir wirklich so viel klüger, moralischer, zivilisierter als unsere Vorgänger? Oder sind wir nur der Nachhall vergangener Generationen, in unserem Denken über Freiheit, Moral und Macht? Oft reicht ein Funke, um eine Welt in Brand zu setzen. Oft ist es nur dünnes Eis, auf dem wir uns bewegen. Und unter diesem Eis?
Thomas Hobbes schrieb schon 1651 sehr zutreffend: Homo homini lupus est – der Mensch ist des Menschen Wolf.
Die Geschichte von Der letzte Gott begleitet mich seit Jahren. Besonders die Figur des Jannick – facettenreich, ein Antiheld in gewisser Weise – hat mich nie losgelassen. Seine Erlebnisse entwickelten sich lange in meinem Kopf, bis ich wusste: Es wird Zeit, sie niederzuschreiben. Und je mehr ich schrieb, desto klarer wurde mir, dass dies erst der Beginn ist. Der letzte Gott positioniert die Figuren auf dem Spielbrett, der erste Zug kommt erst.
Unserem dystopischen Hamburg stehen unruhige Zeiten bevor. Unterschiedliche Parteien ringen um Macht, nicht nur in der Stadt, sondern in der verbliebenen Welt. Intrigen werden gesponnen, Allianzen geschmiedet und gebrochen, während die neue alte Ordnung wieder ins Wanken gerät. So unterschiedlich die Charaktere und ihre Motive sind, in letzter Konsequenz eint sie doch etwas. Finden Sie heraus, was es ist.
Ich freue mich über Ihr Feedback und Ihre Gedanken zu dieser Geschichte. Vielleicht begleiten Sie Jannick, Juliana, Marie und Februar auch auf ihren weiteren Wegen. Ich könnte schreiben: Ihre Reise ist noch nicht zu Ende. Aber das wäre nicht ganz richtig. Denn ihre Reise hat gerade erst begonnen. Und ich hoffe, dass Sie genauso gespannt sind wie ich auf das, was noch kommt. Und ich kann Ihnen versichern: Es wird noch viele Überraschungen geben.
Bleiben Sie dabei, und lassen Sie uns gemeinsam herausfinden, was als Nächstes passiert.
Nochmals: Danke für Ihre Zeit. Danke, dass Sie sich mit dieser Welt auseinandergesetzt haben. Und passen Sie gut auf Ihre eigene auf.Ihr Christian Alexander Bahr, im Mai 2025